Kultur & Tourismus
Geschichte
Cornberg war zuerst ein Kloster, nach der Reformation eine fürstliche Vogtei und später eine staatliche Domäne. Es ist die einzige Neuansiedlung im Altkreis Rotenburg an der Fulda seit dem Dreißigjährigen Krieg. Mit der Errichtung des Ortes Cornberg wurde erst 1938 als Bergarbeitersiedlung für den Kurhessischen Kupferschieferbergbau im Richelsdorfer Gebirge begonnen. Hier sollte eine Bergmannsstadt entstehen, die jedoch infolge der Kriegsereignisse nur zur Hälfte fertig gestellt werden konnte und nach dem Krieg als Arbeiterwohngemeinde ausgebaut wurde. Im Jahre 1971 schloss die bisher selbständige Gemeinde Rockensüß freiwillig mit der Gemeinde Cornberg zu einer Einheit zusammen. Die Gemeinde Königswald wurde 1972 durch Gesetz eingegliedert.
Durch den Gemeindezusammenschluss bildet Cornberg mit Rockensüß und Königswald eine ländliche Großgemeinde, die kleinste im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Die Gemeinde hat etwa 700 Haushalte mit 1316 Einwohnern. Das Gemeindegebiet umfasst eine Fläche von 2336 ha.
Das heutige Kloster Cornberg wurde 1292-1296 als ehemaliges Benediktinerinnenkloster erbaut. Nach wechselvoller Geschichte wurde es ab 1989 restauriert und wird seit 1994 als Bürger- und Kulturzentrum genutzt. Das Kloster beherbergt heute im alten Gemäuer das überregional bekannte Sandsteinmuseum. Im hiesigen Museum und im angrenzenden Cornberger Sandsteinbruch sind wissenschaftlich sehr bedeutsame Fährtenfunde von Sauriern aus der Perm-Zechsteinzeit zu besichtigen. Eine hervorragende Mineraliensammlung wird Besuchern im neu errichteten Schaudepot präsentiert. Die ehemalige Klosterkirche wird als Galerie und Kulturbühne genutzt. Im Sommer finden im Klosterinnenhof Konzerte und Theaterveranstaltungen statt. Königswald liegt am Fuße des Stölzinger Gebirges, umgeben von ausgedehnten Waldungen. Die „Franzosenstraße“ als Teil des überregionalen Wanderweges X 9, auf der Wasserscheide zwischen Werra und Fulda gewährt hier dem Wandererer atemberaubende Aussichten auf eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft. Königswald ist bis heute landwirtschaftlich strukturiert. Mittelpunkt des Dorfes ist die Kirche mit ihrem mehr als 600 Jahre alten Turm. Der Sage nach beruft sich Königswald auf eine Gründung von Kaiser Barbarossa. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich im Jahre 1358. Rockensüß findet erstmals urkundlich Erwähnung im Jahre 1274 in einer Urkunde des Klosters Bubenbach bei Cornberg. Die Erklärung des Namens Rockensüß wird von Historikern in „felsiges Weideland in der Nähe des Waldes“ ausgelegt. Eine einleuchtende Erklärung, denn auch heute noch bestimmen viele Steinkuppen mit botanisch wertvollen Trockenrasen und zahlreichen Dolinen und Kauten das Bild des Ortes. Eine Sehenswürdigkeit als Naturschutzgebiet stellt die „Große Doline“ bei Rockensüß dar. Hier sind seltene Tier- und Pflanzenarten zu bewundern. Das Waldschloss Rittershain, ehemals erbaut als Rittergut, wurde teilweise als Schlosshotel bewirtschaftet. Die ehemaligen Rundwanderwege um das Schloss und der kleine private Waldfriedhof stellen noch heute ein anschauliches Zeugnis der wechselvollen Vergangenheit dar.