Kloster Cornberg

Kloster Cornberg

Urkundlich wird das Kloster Cornberg erstmalig im Jahre 1292 erwähnt.

Noch ältere Belege deuten darauf hin, dass zuvor ein Kloster Bubenbach in unmittelbarer Nachbarschaft von Cornberg in einem umwaldeten Wiesengrund bestanden hat. Dieses Kloster Bubenbach wurde 1230 gegründet und war der Abtei Hersfeld zugehörig. Bubenbach war ein Benediktiner-Nonnenkloster, aber mit strengeren Regeln und anderer Verfassung als die älteren freiweltlichen Benediktiner-Damenstifte zu Kaufungen und Eschwege. Mit welchen Gütern das Kloster ursprünglich ausgestattet war, lässt sich nicht mehr nachweisen, doch scheinen sie sehr gering und der Klosterbau klein gewesen zu sein. Bubenbach machte aber bedeutende Erwerbungen, was wohl eine Hauptveranlassung war, dass gegen Ende des 13. Jahrhunderts ein stattlicher und geräumiger Klosterbau am "Kohrenberg" errichtet wurde. Die Verlegung des Klosters von Bubenbach aus dem Walde und dem Gebirge in das tiefer, wärmere und geschützte gelegene Tal nach "Cornberg" soll zwischen 1292 und 1296 unter der Regierung des Propstes Hartibus erfolgt sein. 1292 wird Bubenbach in den Urkunden zum letzten Male und Cornberg zuerst erwähnt. In der ältesten Zeit seines Bestehens befanden sich im Kloster Cornberg auch Mönche, doch verschwanden sie bald wieder aus dem Konvent und siedelten sich in dem unweit von Cornberg gelegenen Hosbach, einem dem Kloster gehörigen Dorf an. Bis zum Ende des 14. Jahrhunderts flossen dem Kloster Cornberg reiche Schenkungen zu. Nonnen mit einer nicht geringen Mitgift zogen in die Klostermauern ein. Zu den Wohltätern des Klosters gehörten die Advokaten von Sontra, Graf Albert von Brandenburg, die Grafen Otto und Burkard von Bilstein, die von Boyneburg und das St.-Cyriax-Stift zu Eschwege, das die Mühlen und Gefälle zu Hornel und Berneburg schenkte. Die Reformation griff auch in die Geschichte Cornbergs ein. Durch deren Wirren war ein Teil des Klosters an Landgraf Philipp von Hessen gefallen, das er darauf hin säkularisierte. Der Fürst schien Interesse an Cornberg gehabt zu haben, denn in einem Vertrag von 1556 setzte er die Grenze des Waldes derer von Trott im Schillingsgrunde und Bombacher Wald fest, nämlich zwischen Cornberg und Boxerode.

Im Jahre 1580 übergab Landgraf Wilhelm IV. den ihm gehörigen Teil von Cornberg an seinen natürlichen Sohn Philipp Wilhelm, der sich dann „von Cornberg“ nannte. Aber schon 1598 trat Philipp Wilhelm von Cornberg für 100.000 Reichstaler und verschiedenen Lehen das Kloster ganz an den Landgrafen Moritz ab. Seitdem blieb der Besitz den hessischen Landgrafen, gehörte zum Amt Sontra und wurde 1831 eine Staatsdomäne von 100 Morgen Größe. Die Klostergebäude, soweit sie noch erhalten sind, bilden die Form eines Vierecks um einen quadratischen Hof. Sie sind zweigeschossig, von dem einstigen Kreuzgang sind kaum noch Spuren vorhanden. Das Erdgeschoss des Westflügels zeigt sechs spitzbogige Gratgewölbe. Den nördlichen Flügel der Anlage bildet die Kirche. In Anlagen und Maßen stimmt die Kirche fast überein mit der des Klosters Haydau in Altmorschen. Es ist ein einschiffiger gotischer Bau. Im westlichen Teil befand sich die Nonnenempore über einer zweischiffigen Halle. Über der Westfront steht ein unsymetrisch angeordneter kleiner Turm. Der noch am besten erhaltene Chorschluss im Osten wurde bis vor etwa 30 Jahren von der Evangelischen Gemeinde als Gottesdienstraum benutzt. Der Hauptbau, das frühere Äbtissinnenhaus aus den 16. Jahrhundert, welcher südöstlich von der Kirche stand und in einem mittleren Teil stark verwahrlost war, wurde abgerissen.

Erst 1987 nahmen die Sanierungspläne Gestalt an. Im Herbst 1989 begannen die Arbeiten zur umfangreichen Sanierung der Gebäude. Die gesamte Anlage wurde im Juli 1994 als ein kulturelles Zentrum für die Region in Betrieb genommen. Im Nordflügel der Klosteranlage befindet sich das Bürgerhaus mit den Tagungsräumen „Bubenbach“ und „Benedictus“ sowie eine Kegelbahn. Im Raum „Benedictus“ werden auch standesamtliche Trauungen durchgeführt. Ein außergewöhnlich romantischer Rahmen, in dem sich mittlerweile Paare aus dem ganzen Bundesgebiet ihr Ja-Wort geben. Im Westflügel befindet sich das Cornberger Sandsteinmuseum, wo sich interessierte Besucher über den Cornberger Sandstein, die Geschichte des Klosters und die Bergarbeitersiedlung Cornberg informieren können. Zahlreiche Fossilfunde sind als Zeugen der Vergangenheit zu bewundern. Der an das Kloster angrenzende „ehemalige Sandsteinbruch“ ist ein bedeutender Teil Cornbergs. Wissenschaftlich sehr bedeutsame Fährtenfunde von Sauriern aus der Perm-Zechsteinzeit sind zu besichtigen. Im Südflügel – der ehemaligen Kirche des Klosters – und im Innenhof finden vom Jazzfrühschoppen bis hin zum Kabarettabend die verschiedensten kulturellen Veranstaltungen statt.

 

Hotel & Restaurant Kloster Cornberg ist derzeit geschlossen.