Cornberger Quarzitsandsteinbruch

Über 700 Jahre lang bauten Menschen in Cornberg Sandstein ab. Seit 1920 lag der Abbau in den Händen der Firma Schuchhardt aus Rockensüß. Mit bis zu vier Arbeitern wurden damals etwa 110 Kubikmeter Sandstein pro Jahr abgebaut. Durch den Einsatz von Maschinen steigerte sich dies innerhalb von 30 Jahren auf das Zehnfache. Der älteste Teil des Cornberger Bruches ist der Bereich vom Krötenteich bis zur Bahnlinie.

Früher gelangte man durch einen tief eingekerbten Hohlweg in den Bruch. Hier kann man heute noch die bekannte "Eisenacher Schichtenfolge" erkennen. Der heutige Zugang entstand erst in jüngster Vergangenheit, durch den Abbau der vorderen Bereiche bis zum heutigen Seminargebäude. Hier wurde das Mineralien Schaudepot eingerichtet.

Zum Steinbruch gehört auch der jetzt außerhalb liegende große Teich, wo bis zuletzt noch abgebaut wurde. Der Lebensraum Steinbruch bietet zahlreiche Nischen für Tiere und Pflanzen. Als letzter Bereich wurde direkt hinter dem Kloster abgebaut. Vor seiner Stilllegung im Jahr 1995 umfasste der Steinbruch eine Fläche von rund drei Hektar.

Danach entstand die Idee den stillgelegten Steinbruch mit bedeutsamen Saurierfährtenplatten als naturnahen Lernort zu nutzen. Auch die Nutzung des Steinbruchs als Bühne für vielfältige kulturelle Veranstaltungen lockt alljährlich zahlreiche Besucher nach Cornberg.

Viele der bedeutsamen Saurier-Fährtenplatten sind außerdem im Kreisheimatmuseum Rotenburg, im Naturkundemuseum Kassel und im Senkenbergmuseum Frankfurt ausgestellt.

Die Cornberger Steine wurden im Steinbruch abgebaut und zunächst zur Verwendung als Mauersteine bearbeitet. Die Weiterverarbeitung zu Platten lag lange Jahre bei einer benachbarten Firma. Dort wurden die Blöcke entsprechend zugeschnitten und je nach Bedarf geschliffen oder poliert. Jahrhunderte lang gab es bei der Gewinnung und Verarbeitung von Steinen fast keine Veränderung. Alles war reine Handarbeit, die körperliche Kraft und handwerkliches Können voraussetzte. Von Hand wurde die über dem Sandstein liegende Erdschicht abgetragen und weggekarrt. Danach setzten die Steinbrucharbeiter in der Wand Keile, spalteten Steinbrocken ab und zerkleinerten sie grob.

Die Weiterverarbeitung durch die Steinmetze fand im Steinbruch statt. Bei gutem Wetter arbeitete man unter freiem Himmel, bei zu großer Hitze oder Regen in einfachen Hütten. Aus den grob zerkleinerten Brocken entstanden Werkstücke unterschiedlichster Art. Die harte Arbeit im Steinbruch hinterließ Spuren: Die durchschnittliche Lebenserwartung der Arbeiter lag noch um die Jahrhundertwende bei nur 35 bis 40 Jahren. Auch der Cornberger Sandstein verursacht gesundheitliche Schäden: Durch den hohen Quarzanteil entsteht bei jahrelangem Umgang mit dem Stein leicht eine Staublunge. Erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts ersetzten Maschinen die Arbeit des Menschen. In die bis zu 30 Tonnen schweren Stücke wurden mit dem Presslufthammer Löcher gebohrt und dann mit Keilen zerkleinert. Die nächste Station war das Gatter, wo die Steine in bestimmte Formate zugeschnitten wurden. Je nach Verwendungszweck wurden die so entstandenen vier bis acht Zentimeter dicken Platten anschließend noch geschliffen oder poliert. Der Schleifvorgang war sehr zeitaufwendig und daher teuer. 

Öffnungszeiten Museum

Anfang März bis Ende Oktober: Sonn- und Feiertage 14:00 – 17:30 Uhr
Sonderführungen in Museum und Steinbruch nach rechtzeitiger, telefonischer Vereinbarung für Gruppen ab 8 Personen. Kontakt Helmut Reker: 05650/1297 oder über die Gemeinde Cornberg 05650/9697-0